MEIN GLAUKOM
Frau Prof. Dr. Strempel hat 2006 ein Buch für Patienten mit dem Titel „Keine Angst vor Grünem Star“ veröffentlicht. Nach meinen persönlichen praktischen Erfahrungen seit dem Jahre 1988 muß ich sagen: „Grüner Star – große Angst vor den Auswirkungen bis zur Erblindung“. Deshalb kann ich nur jedem Patienten mit der Diagnose „Grüner Star“ davor warnen, diese nicht ernst zu nehmen – es tut ja auch zunächst nicht weh.
1988 suchte ich einen Augenarzt auf, um mir eine neue Brille verschreiben zu lassen. Dieses Thema kam nicht mehr vor, nachdem er meine Augen untersucht hatte und mir einen neuen Termin mit Pro-vokationstest = Wasserstoß in Form 1 L Tees gegeben hatte. Das Ergebnis der Innendruckmessung war eindeutig auch nach Wiederholung der Prozedur. 1988 und 1990 war ich jeweils eine Woche in der Tagesklinik der Charité zu Kontrollmessungen.
Im Zusammenhang mit dem Wasserstoß von 1988 kommt mir heute oft bei dem Hinweis, viel zu trinken, vor allem Mineralwasser, 2-3 L pro Tag, der Gedanke, ob auch die Augen davon profitieren? Vor etwa 40 Jahren lautete die Devise: nicht zu viel trinken, es belastet das Herz! Man sollte den Wasserstoß vorbeugend öfter anwenden, um für die Patienten individuell zu ermitteln, wie viel Flüs-sigkeit pro Tag sinnvoll erscheint.
Im Oktober 1995 wies mich meine Ärztin zur OP des rechten Auges wegen zu hohen Innendrucks in ein Krankenhaus ein. Die OP wurde mit örtlicher Betäubung (Spritzen) durchgeführt. Bei der Ab-schlussuntersuchung wurde eine OP des linken Auges vorgeschlagen und durchgeführt. Nach den OPs ergaben sich keine Nach-OPs.
In den folgenden Jahren ergaben die regelmäßigen Kontrollen des Innendrucks und des Gesichtsfel-des eine zunehmende Verschlechterung.
Anfang 2000 wurde die Messung der Hornhaut propagiert. Wird die Normvorgabe der Dicke über-schritten, können die Messergebnisse der Innendruckmessung vermindert werden, wird die Norm-vorgabe unterschritten, werde die Messergebnisse der Innendruckmessung erhöht.
Leider mußte ich ab 2007 feststellen, dass über die Korrekturfaktoren Unklarheit besteht, die sich für die Patienten negativ auswirken kann, z.B.
Augenarzt rechnet den Korrekturfaktor beidseitig mit +3 (Norm ist 590 µm)
Klinik: rechtes Auge +7, linkes Auge +5,5
Leider konnte mir keiner der befragten Ärzte die unterschiedlichen Werte begründen.
Im März und Sept. 2007 wird der Graue Star operiert, links wird Nachstar mit Laser behandelt.
Im April 2008 liegt der Innendruck rechts bei 20. Lasern wird für nicht ausreichend gehalten und eine OP (Filtrationsop.) unter Vollnarkose am 07.07.2008 durchgeführt. Danach ergaben sich 6 Nach-OPs mit örtlicher Betäubung.
Im Sept. 2008 wurde durch eine erneute große OP unter Vollnarkose die OP vom 07.07.2008 korrigiert, danach nochmals nachoperiert. Fast alle Komplikationen, die im Merkblatt aufgeführt sind eingetreten. Zitat:
Fließt zu viel Kammerwasser ab, so sinkt der Augeninnendruck und die Vorderkammer flacht ab. Das Sehvermögen kann dann deutlich eingeschränkt sein.
Nach der Filtrationsoperation muss der neue Abflussweg gelegentlich operativ abgedichtet werden
Trotz der Drucksenkung kann sich das Gesichtsfeld verschlechter, insbesondere wenn bereits vor der Operation massive Gesichtsfelddefekte bestanden haben.
Nach allen hier erwähnten Komplikationen und nachteiligen Folgen können Wiederholungs-eingriffe (z.B. wenn es ist nicht gelungen ist den Augeninnendruck zu senken oder dieser stark ansteigt) oder Nachoperationen (z.B. um den neuen Abflussweg nach einer Filtrationsopera-tion abzudichten oder um ihn zu erweitern) erforderlich werden.
Nachkontrollen in der Klinik am 07.11.2008 und 23.03.2009 ergaben wieder einen zu hohen Innendruck im rechten Auge (20-22 mmHg). Mit einer Laserbehandlung soll versucht werden, den Druck zu normalisieren, Ziel 15 mmHg. Falls es nicht gelingt, wird nochmalige OP erwogen, allerdings ohne Erfolgsversprechen.
Was soll ein Laie auf dem Gebiet der Augen-Medizin nun tun?
Mit zunehmendem Alter die zahlreich angebotene Literatur der Experten nutzen und den ei-genen Lebensstil daran versuchen auszurichten.
Einen Augenarzt regelmäßig zur Kontrolle aufsuchen, auch wenn die Behandlungszeiten in einer Klinik-Ambulanz 5-6 Stunden betragen können und die Wartezeiten z.Zt. von März bis Oktober dauern.
Versuchen, auch mit dem Hausarzt über das Glaukom zu sprechen und mit anderen Ärzten, die eine Operation durchführen müssen, z.B. Zahnarzt.
Nachtrag:
Am 23.03. habe ich wieder 5 Stunden in der Klinik-Ambulanz zugebracht, am 07.04. soll ich zum Lasern kommen und am 08.04. zur Kontrolle und meine Ärztin in Mahlow ist in Urlaub. Da sind wieder 2 Tage sinnvoll verbracht.
25.03.2009