Das Glaukom geht häufig einher mit kalten Händen und Füßen und einer Neigung zum Tinnitus, Folgen einer Störung der Mikrozirkulation (primäre vaskuläre Dysregulation) .
Oxidativer Stress und Glutamatüberschuss als Sehnervenkiller.
Es gibt Hinweise darauf, dass unter anderem auch oxidativer Stress ursächlich beteiligt ist: Oxidativer Stress bedeutet, dass ein Überschuss an aggressiven und reaktionsfreudigen chemischen Verbindungen, die so genarmten freien Radikale, vorhanden sind. „Es ist jedoch nicht der Sauerstoffmangel an sich, sondern die instabile Sauerstoffversorgung, die den Sehnerv schädigt. Dadurch entsteht nämlich oxidativer Stress, der Mitochondrien – die Energiefabriken der Nervenzellen – schädigt. Für die Existenz des oxidativen Stresses gibt es viele indirekte Anzeichen. Das vorhandene Stickoxid (NO) wird bei oxidativem Stress in das gefährliche Peroxinitit (0N00) umgewandelt.
Dieses agressive neurotoxische Molekül schädigt den Sehnerv. Es ist ein zentraler Spieler imSelbstmordprogramm der Nervenzellen, das beim Glaukom gestartet wird”, so Prof. Josef Flammer, Chefarzt der Basler Universitätsaugenklinik. Auch der Botenstoff Glutamat spielt im Zusammenhang mit dem Glaukom offenbar eine wichtige Rolle. Glutamat wird von beschädigten Zellen im Überschuss freigesetzt. Es aktiviert bestimmte Ionenkanäle in der Zellmembran, indem es sich daran (bzw. genauer an den äußeren Rezeptor) bindet.
Zu diesen speziellen lonenkanälen gehören auch die sogenannten NMDA-Rezeptoren. Wenn Glutamat sich an diese Rezeptoren bindet, wird das Eindringen von Kalzium in die Nervenzelle erleichtert. Bleiben die Glutamatkonzentrationen dauerhaft hoch, dann kann dies zu chronischer Überversorgung mit Kalzium führen, was wiederum die Zellen zugrunde gehen lässt.